Pflanzenwässer sind feiner und weicher im Geruch als reine ätherische Öle. Sie sind auch einfacher einsetzbar, weil sie lange nicht so aufdringlich daher kommen wie ätherische Öle.
Auch als Heilmittel sind sie anders zu bewerten als reine ätherische Öle.
In Pflanzenwässern sind neben ätherischen Ölen auch ganz viele andere Bestandteile einer Pflanze enthalten.
Es gibt erste Forschungen, dass Pflanzenwässer die Heilwirkung der reinen ätherischen Öle sogar übertreffen, was ja nicht verwundert,weil das Molekülspektrum einfach größer ist.
Zumindest steht eindeutig fest,dass Pflanzenwässer eben nicht verdünnte ätherische Öle sind. Sie sind was Eigenständiges.
Im Lavendelöl ist der Hauptbestandteil das Linalylacetat, was für den Duft verantwortlich zeichnet. Im Hydrolat ist genau von diesem Stoff gar nichts enthalten. Dafür sind neben Linalool andere wertvolle Moleküle enthalten, die wie im Fall von Orangenessenz psychisch aufhellende Wirkung zeigen: Indol, Methylanthranilat und Phenylethanol. Indol zerfällt bei Lichteinwirkung in Torbomyzin A, das antibiotisch wirkt (Roger,2016)
Wir fangen also mit unserem Destillieren alle Wasserdampfflüchtigen Stoffe ein, die ausreichend wasserlöslich sind, gleich ob sie nun fettlöslich oder eigentlich grundsätzlich wasserlöslich sind.
Einige enthaltene Stoffe in Pflanzenwässern entstehen auch erst durch den Prozess der Destillation, sodass es auch nicht das gleiche ist die Heilpflanze als Kraut zu essen oder eine Essenz zu sich zu nehmen.
Durch das Destillieren werden zum Beispiel Esterverbindungen geknackt und übrig bleiben neue Stoffe: Säuren und Alkohole .
Grundsätzlich sind die Hauptbestandteile von Pflanzenwässern Monoterpenole, Phenole und aromatische Aldehyde.